Papenburg
01. - 04.05.2003
Stammtisch Niedersachsen

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Sniertjebraten ... Was das ist? Die Emsländer, auf keinen Fall mit den Friesen artverwandt - oder etwa doch???-, machen diesen leckeren Braten aus frisch geschlachtetem Schweinefleisch, das in faustgroßen Stücken gebraten wird. Dazu werden Rotkohl, Rote Beete, Kürbis, gefüllte Birnen, Salzkartoffeln und Salat gereicht.

Wie das schmeckt? Einfach lecker!!! Wo es sowas gibt? Ja, genau das wollten wir, das sind die Fuchsfamilien 377 und 233 in Erfahrung bringen. Also folgten die Ellen, Rosi und zweimal Wolfgang der Einladung des Stammtisches Niedersachsen nach Papenburg.

Bis dort sind es ca. 560 km einfach, also wurde in Wuppertal ein Übernachtungsstopp eingelegt. Und das mit voller Absicht, schließlich muss jede und jeder einmal im Leben mit der weltbekannten Schwebenbahn gefahren sein.

In Papenburg staunten wir nicht schlecht, neben den "Einheimischen" zahlreiche Füchse aus Hessen, Berlin usw. anzutreffen. Unsere Gastgeber Melitta mit Willi, unterstützt von den am Ort wohnenden Ute und Ferdi, hatten ein tolles Programm zu bieten. Während der Besichtigung der Veen-Anlage (Veen = Torf) erfuhren die Füchse vom früheren Treiben und Leben der "Ur-Papenburger", ihren ständigen Kampf mit der Natur und den Ostfriesen. Hier hatte der interessierte Zuhörer der humorig vorgetragenen Führung oft den Eindruck, die Ostfriesen wären das größere Übel gewesen. Dem war wohl doch nicht so. Dies konnte man den ausführlichen Schilderungen des früheren Zusammenlebens der Familien auf kleinstem Raum entnehmen. Man wusste zu Beginn der Torfstecherei vor einigen Jahrhunderten noch nichts von den Gefahren, die diese Tätigkeit begleiteten. Die aufströmenden Gase töteten viele der während der Arbeit der Erwachsenen an der Oberfläche abgelegten Kinder. Wurde ein damaliges Familienmitglied alt, so betrug dessen Lebensdauer höchstens 39 Jahre. Geschlafen wurde im Sitzen mit entgegengestemmten Füßen.

Im Laufe der Zeit ist Papenburg eine blühende Stadt geworden, durchzogen von zahlreichen Kanälen mit einer Gesamtlänge von 18 km, ein Anziehungspunkt für zahlreiche Touristen. Die Kanäle sind bestückt mit zum Teil originalen Schiffen. Dies ergibt ein schmuckes Bild. Dass es den Menschen nicht schlecht geht, belegt die Tatsache, dass 80 % der Bevölkerung ein eigenes Heim besitzen. Eine Kuriosität stellt der Leuchtturm direkt neben der Kirche dar. Einst trafen sich 64 Kapitäne aus Papenburg in Riga. Der dortige Leuchtturm gefiel ihnen so gut, dass sie ihn in Papenburg nachbauten. Die Legende, dass man den Leuchtturmwärter entließ, weil er Energie sparen wollte und des Nachts das Licht ausmachte, dient wohl nur der Erheiterung.

Nachdem wir dies alles erfahren hatten, traf man sich im schmucken Veenhus. Das in Schnapsgläsern kredenzte "Moorwasser" schmeckte in etwa so, wie es sein Name versprach. In früheren Zeiten ernährte man sich mangels anderer Gelegenheit hauptsächlich aus Buchweizen. Heute wird den Gästen ein wohlschmeckender Buchweizenpfannkuchen serviert, der mit verschiedenen Fruchtmarmeladen gefüllt verzehrt wird. Dazu gibt es Tee. Richtig gelesen: TEE!!! Nicht aus Teebeuteln, oh nein. Der Tee wird angesetzt, drei Minuten ziehen lassen, in ein mit einem Kandiszucker versehenen Tässchen serviert. Die Milch wird mittels eines kleinen Schöpfers im Kreis über das Teegetränk gegossen. Ja Leute... und das schmeckt sogar!!!

Der größte Arbeitgeber ist die seit 1795 bestehende Meyer-Werft. Allein in Papenburg sind 2600 Mitarbeiter beschäftigt. In einer zweistündigen Führung wurden wir in das Metier des ehemaligen und heutigen Schiffsbaus eingeweiht. Das zurzeit noch in der Halle liegende fünfzehn!!! Deck hohe Kreuzfahrtschiff wird im Sommer zu Wasser gelassen. Im NDR-Fernsehen wird dies übertragen. Zu erwähnen bleibt noch, dass von der Planung bis zur Fertigstellung eines solchen Schiffes 2 ― Jahre vergehen.

Den Sniertjebraten gabīs am letzten Tag beim gemeinsamen Abendessen.

Ein herzlich gemeintes Dankeschön an Melitta, Willi, Ute und Ferdi. Leute, Ihr ward SPITZE!!! Und dass auch die Heimfahrt zu einem Erlebnis wurde, dafür danken wir VIER unserem Fuchsfreund Erich (303).

Wolfgang Käser,
Fuchs 233



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