Die "wüsten" Füchse in Bodenwerder ...
oder waren es die Wüstenfüchse, wie es der Bürgermeister dieses einladenden Weserstädtchens in seiner Begrüßung vermeintlich annahm?
Nein, nein. Soweit reichten die phantastischen Geschichten des Lügenbaron von Münchhausen nicht. In der Geburts- und Heimatstadt des Hieronymus Karl Friedrich Freiherr von Münchhausen veranstalteten die STRASSENFÜCHSE ihr traditionelles Ostertreffen.
Und wie die Wüste kam uns unser Stellplatz auch nicht vor. Ganz im Gegenteil: Die Wiese am Weserufer wollte uns gar nicht mehr hergeben. Einmal drauf, gabīs ohne Hilfe kein Runterkommen mehr und an den eigenen Haaren (wie Münchhausen) konnte man sich auch nicht rausziehen. So feucht warīs.
All dies tat der Stimmung keinen Abbruch. Michael und Birgitta sorgten durch umfangreiche Programmangebote und nützliche Hinweise für den kurzweiligen und problemlosen Aufenthalt. Eine ausgefeilte Stadtrallye ließ uns Bodenwerder näher kommen. Dass alle Fragebögen richtig beantwortet wurden, spricht für das Interesse der Teilnehmer an der gastgebenden Stadt. Belohnt wurden wir bei der Siegerehrung mit vielen Spenden von Sponsoren aus Bodenwerder.
Das Interesse beruhte auf Gegenseitigkeit, wurden wir doch vom Bürgermeister begrüßt, der mit berechtigtem Stolz auf den Wohnmobilstellplatz Bodenwerders mit neu errichteter Ver- und Entsorgungsanlage hinwies.
Aber dann kam ER "eingeflogen", zwar nicht auf der Kanonenkugel sondern noch zu Fuß: Der Herr Baron höchst selbst gab sich in unserer Wagenburg die Ehre und erntete mit seinen tollen Geschichten staunende, teils skeptische, jedoch durchweg bewundernde Blicke. Mit Bedauern schilderte er, dass er aus Luftsicherheitsgründen beim jährlichen Lichterfest nicht mehr auf der Kanonenkugel über die Weser in Bodenwerder einfliegen darf. Wahrheit oder Lüge? Bei einem Besuch in Bodenwerder lässt sich diese Frage beantworten.
Eine solche Einstimmung machte den Rundgang in diesem durch das Fachwerk der Weserrenaissance geprägten Städtchen noch interessanter. Münchhausen und seine Geschichten sind allgegenwärtig und liebevoll ins Stadtbild integriert. Bemerkenswert ist die Kanonenkugel aus Granit: 3,6 Tonnen "schweben" auf 0,6 bar Wasserdruck und lassen sich von Kinderhand bewegen. Das ist die Wahrheit. Werīs nicht glaubt überzeuge sich selbst. Natürlich durfte auch ein Besuch im Münchhausenmuseum nicht fehlen. Für die Kinder bot die Sommerrodelbahn Spaß und Erlebnis pur.
Auch wir durften Bodenwerder von oben betrachten. Allerdings nicht von einer Kanonenkugel sondern im Rahmen zweier Wanderungen ins steile Weserbergland vom Bismarckturm und von der Königszinne aus. Das im Nebel verträumt an der Weser liegende Bodenwerder strahlte einen besonderen Reiz aus.
Was wäre ein Ostertreffen ohne Osterfeuer? Das von Bodenwerder war einfach grandios! Professionell aufgebaut, stand es unmittelbar nach dem Anzünden sofort in Flammen und strahlte lichterloh in den Abendhimmel. Respekt kann ich da nur sagen.
Tags darauf hieß es dann für die meisten Füchse Abschied nehmen. Bodenwerder und das Weserbergland sind eine Reise wert. Für die Gastfreundschaft bedanken wir uns.
Dickes Lob an Michael und Birgitta, Uli und den Helfern aus den Stammtischen Weserbergland und Niedersachsen, die für das Gelingen dieses Ostertreffens verantwortlich zeichneten.
Peter Depping, Fuchs 310
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